
Kinder und Myopie Kurzsichtigkeit (Myopie) bei Kindern und Jugendlichen – Risiken, Ursachen und Behandlung
Kurzsichtigkeit entsteht am häufigsten durch ein zu starkes Längenwachstum des Auges in der Kindheit und/oder im Jugendalter. Diese Form der Myopie nennt sich axiale Myopie. Bei einem zu langen Augapfel bilden Lichtstrahlen, die parallel zur optischen Achse ins Auge fallen, ihren Brennpunkt nicht genau auf der Netzhaut, sondern davor. Dadurch werden Objekte in der Ferne unscharf wahrgenommen.

Bei Kindern können wir durch unser Konzept der altersangepassten Myopiekontrolle, moderne Therapien und mehr Tageslicht ein Fortschreiten der Myopie eindämmen, um den Spätfolgen wie einer myopen Makulaerkrankung, Netzhautablösung, einem grauen oder grünen Star vorzubeugen.
Risiken Warum sollte Myopie bei Kindern nicht nur korrigiert, sondern auch behandelt werden?
Je früher Kinder kurzsichtig werden, desto stärker wird diese Sehschwäche im Erwachsenenalter ausgeprägt sein, weil der Augapfel bis zum 30. Lebensjahr wächst.
Mit hoher Myopie geht bereits im mittleren Erwachsenenalter ein erhöhtes Risiko einher, eine Netzhautablösung, einen grauen Star oder grünen Star zu entwickeln.
Deshalb ist es ratsam, das Augenlängenwachstum zu kontrollieren, wenn das Auge eines Kindes stärker wächst als ein normalsichtiges Auge. In unserer altersangepassten Myopiekontrolle für Kinder untersuchen wir, ob Ihr Kind kurzsichtig ist bzw. ob das Risiko besteht, kurzsichtig zu werden. Wir geben Ihnen Tipps, bei Bedarf empfehlen wir Ihnen Therapien und kontrollieren deren Erfolg.
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Bei normalsichtigen Eltern
Bei einem kurzsichtigen Elternteil
Bei zwei kurzsichtigen Elternteilen
Sehgewohnheiten Welche Sehgewohnheiten fördern und welche hemmen die Entwicklung von Myopie?
Studien von Prof. Frank Schaeffel zufolge, für die ihm 2012 der Europäische Sehforschungspreis verliehen wurde, wirken sich neben einer genetischen Veranlagung auch Umweltfaktoren wie Bildung, Beruf und Freizeitgestaltung auf die Entwicklung von Kurzsichtigkeit aus. Das liegt daran, dass die Abstimmung des Längenwachstums des Augapfels ein regelkreisgesteuerter Prozess ist.
Sehen braucht Sonne. Deshalb sollten nicht nur kurzsichtige Kinder so viel wie möglich im Freien sein.
Prof. Hakan Kaymak

Zu viel Naharbeit und zu häufiger Aufenthalt in Innenräumen scheinen das Längenwachstum zu fördern, Tageslicht reguliert es. Warum Tageslicht? Es ist deutlich intensiver! Während Innenbeleuchtung zwischen 300 und 500 Lux liegt, beträgt der Wert im Freien 100.000 Lux an einem Sonnentag und immerhin noch 10.000 Lux an einem Regentag. Auch sportliche Betätigung kann sich positiv auf die Sehentwicklung auswirken – am besten natürlich im Freien. Last, but not least, scheint auch das Lesen von weißer Schrift auf schwarzem Hintergrund das Längenwachstum weniger anzuregen als umgekehrt.
Das hemmt die Entwicklung von Myopie
Aufenthalt im Freien (mindestens eine, am besten zwei Stunden täglich)
Blick in wechselnde Entfernungen, z.B. beim Sport
Das fördert die Entwicklung von Myopie
Zu viel Aufenthalt in Innenräumen (zu wenig Licht)
Sehr viel und langandauernde Naharbeit (z.B. Lesen, Smartphonenutzung bei weniger als 30 cm Abstand)
Kinder, deren Eltern beide kurzsichtig sind, können ihr Risiko kurzsichtig zu werden, bis um die Hälfte senken, wenn sie sich täglich ca. zwei Stunden im Freien bei Tageslicht aufhalten.
Prof. Dr. Hakan Kaymak
Altersangepasste Myopiekontrolle und -management
Kurzsichtigkeit macht sich bei Kindern häufig im Schulalter bemerkbar (Schulmyopie). In der altersangepassten Myopiekontrolle orientieren wir uns am Achsenlängenwachstum eines altersgleichen normalsichtigen Auges. Damit können wir Abweichungen rechtzeitig erkennen, um Therapien einzuleiten und später deren Erfolg messen.
Behandlungen von Myopie bei Kindern
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