
DIMS-Technologie
MiYOSMART Brillengläser korrigieren Kurzsichtigkeit und bremsen das Fortschreiten von Myopie
Miyosmart Brillengläser mit DIMS-Technologie sind ein effektives Mittel, um Kurzsichtigkeit zu korrigieren und gleichzeitig deren Fortschreiten einzudämmen, indem sie das Augenlängenwachstum normalisieren. DIMS steht für „Defocus Incorporated Multiple Segments“. Diese winzigen Pluslinsen verhindern, dass die Schärfebene in der Peripherie hinter der Netzhaut liegt.

In einem Beobachtungszeitraum von zwei Jahren konnte damit eine Verlangsamung der Myopieprogression erreicht werden, die dem Augenlängenwachstum eines normalsichtigen Auges entspricht, stellten Prof. Dr. Kaymak und Dr. Schwahn in einer Auswertung der Studiendaten fest. Da das Brillenglas eine nicht-invasive Möglichkeit der Myopiekontrolle darstellt, empfiehlt Prof. Dr. Kaymak es als First-Line-Therapie für Kinder.
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Was unterscheidet das MiYOSMART Brillenglas von herkömmlichen Einstärkengläsern?
Bei einem kurzsichtigen Auge liegt der Brennpunkt der einfallenden Lichtstrahlen nicht genau auf der Netzhaut, sondern davor. Das führt zu einem unscharfen Bild. In den meisten Fällen liegt das daran, dass der Augapfel zu lang ist.
Um schärfer sehen zu können, kneifen kurzsichtige Menschen, die keine Brille tragen, oft die Augen zusammen. Das haben schon die alten Griechen beobachtet und prägten den Begriff „Myops“ – das heißt „Blinzelgesicht“. Davon wurde der Fachbegriff „Myopie“ abgeleitet.

Die Korrektur durch eine Einstärkenbrille
Bei Kindern wird Kurzsichtigkeit in aller Regel mit einer Brille korrigiert. Für die Berechnung der Gläser wird die Netzhautmitte als Fokuspunkt und Bezugspunkt angesetzt. Somit gleicht ein Einstärken-Brillenglas die Fehlsichtigkeit im Zentrum optimal aus, in der Peripherie kommt es hingegen zu einer Überkorrektur, sodass die Schärfenebene dort hinter der Netzhaut liegt. Das passiert übrigens auch beim Blinzeln oder wenn kurzsichtige Menschen mit sehr wenig Abstand in einem Buch lesen.
Erkenntnisse des „hyperopen Defokus“
Das Problem dabei: Die Überkorrektur in der Peripherie, auch „hyperoper Defokus“ genannt, regt das Längenwachstum des Auges an und fördert ein Fortschreiten der Kurzsichtigkeit.
Die Myopieforschung hat gezeigt, dass die Seherfahrung eine wichtige Rolle beim Längenwachstum des Auges spielt: Das Auge wächst der Schärfenebene hinterher. Eine Überkorrektur in der Peripherie kann das Längenwachstum des Auges anregen.
Prof. Dr. Hakan Kaymak
Sie möchten sich über das Thema lieber im Podcast informieren? Im Ophtha Podcast „Unter 4 Augen” spricht Prof. Dr. Hakan Kaymak über die DIMS-Technologie, auf der auch die Wirkung von MiYOSMART-Brillengläsern basiert.
Innovative Korrektur und effiziente Eindämmung der Myopie durch MiYOSMART
Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, wurden verschiedene Ansätze entwickelt, wie z.B. der Einsatz von Bifokalbrillen oder multifokalen Kontaktlinsen. Auch das Brillenglas MiYOSMART gehört dazu. Es wurde von der Firma HOYA in Zusammenarbeit mit dem Forschungspartner der Hong Kong Polytechnic University (PolyU) entwickelt und 2018 erstmals in Asien eingeführt. Seine patentierte international ausgezeichnete 'DIMS Technology' beruht auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen des oben beschriebenen 'hyperopen Defokus' aus der Myopieforschung.
MiYOSMART korrigiert die Kurzsichtigkeit nur im Zentrum vollständig, in der Peripherie bleibt das Auge kurzsichtig.
Seine innovative Optik basiert auf einer Korrektur der Kurzsichtigkeit im Zentrum von ca. 9 mm, um das winzige Linsensegmente mit einer Brechkraft von +3,5 dpt angeordnet sind (Defocus Incorporated Multiple Segments, kurz D.I.M.S.). Dadurch wird praktisch eine zweite Schärfenebene in der Peripherie eingezogen, deren Brennpunkt vor der Netzhaut liegt. In der Studie von Lam CSY et al. (2019) mit 160 Kindern wurde nachgewiesen, dass diese Gläser ein Fortschreiten der Kurzsichtigkeit um 60 Prozent innerhalb von zwei Jahren reduzieren konnten.
Das Brillenglas kann das Augenlängenwachstum wieder normalisieren.
Prof. Dr. Hakan Kaymak
Basierend auf den Daten aus der Publikation von Lam et al. haben Prof. Dr. Kaymak und PD Dr. Schwahn diese Auswertung erstellt und konnten dadurch zeigen, wie effizient die Myopie mit MiYOSMART tatsächlich gehemmt wird: Das Augenlängenwachstum kann mit dem Brillenglas auf ein 'normales' Maß heruntergeregelt werden, d.h. das Auge wächst nicht stärker als ein normalsichtiges Auge.
Wie sieht das Brillenglas aus?
Die Optik des MiYOSMART Brillenglases korrigiert in der zentralen Zone die Kurzsichtigkeit wie ein herkömmliches Brillenglas. Um diese zentrale Zone herum befinden sich viele kleine Segmente mit einer Nahaddition von 3,5 dpt, sogenannte „Defocus Incorporated Multiple Segments“,(D.I.M.S.) Dadurch wird das Augenlängenwachstum nicht angeregt und ein Fortschreiten der Myopie um 60 Prozent verlangsamt, was dem Wachstum eines emmetropen Auges entspricht. Weder für das Kind noch für Außenstehende ist die besondere Optik des Brillenglases zu bemerken.
Wie wirkt sich die Optik des Brillenglases auf das Sehen aus?
Nach 1-2 Tagen Eingewöhnung nehmen Kinder die besondere Optik der MiYOSMART Brillengläser nicht mehr bewusst wahr. Ihre Sehfähigkeit ist absolut vergleichbar mit der einer herkömmlichen Brillenkorrektur, das Kontrastsehen und das Sehen in der Peripherie eingeschlossen.
Auch Leyla (14), die Tochter von Prof. Dr. Kaymak, trägt die Gläser seit einem Jahr. Sie hat im März 2021 mit ihrem Vater am Hoya-Digitalkongress zur Vorstellung des Brillenglases teilgenommen und dort über ihre Erfahrungen berichtet. Diese beschrieb sie so:

Als ich sie das erste Mal angehabt habe, habe ich ein bisschen verschwommen gesehen. Ich musste mich natürlich erstmal daran gewöhnen, aber nach zwei Tagen war das wirklich alles weg und das war auch das Schöne daran, dass ich jetzt gar nicht mehr merke, diese besonderen Gläser zu haben.
Wer ist geeignet?
Infrage kommen diese Spezialgläser für Kinder, deren Myopie vor dem 10. Lebensjahr festgestellt wurde. Insbesondere dann, wenn auch die Eltern myop sind. Im Rahmen einer augenärztlichen Untersuchung wird die Stärke der Fehlsichtigkeit und die Augenlänge untersucht und bei Bedarf eine Spezialbrille verordnet. Nach zwei Wochen sollte eine Kontrolle durch den Arzt erfolgen. Das Glas kann schon ab 0,5 dpt Kurzsichtigkeit verwendet werden.
Wie lange sollten die Brillengläser getragen werden?
Da die Brillengläser keine Nebenwirkungen haben und sich für Außenstehende nicht von herkömmlichen Brillen unterscheiden, sollten die Gläser wenigstens bis zum Ende von Ausbildung oder Studium getragen werden. Denn die Kurzsichtigkeit kann auch in dieser Zeit noch voranschreiten, weil man sehr viel lernen muss, oft bei schlechtem Licht hinter Büchern sitzt und weniger Gelegenheit hat, sich im Freien aufzuhalten.
Wie sicher ist das Tragen von DIMS-Gläsern im Straßenverkehr?
In einer Studie über die Sicherheit von DIMS-Brillengläsern in Kombination mit gering dosierten Atropin-Augentropfen kam Prof. Kaymak und sein Team zu dem Ergebnis, dass DIMS-Gläser sicher sind für die Teilnahme am Straßenverkehr und die Verkehrssicherheit weder allein noch unter dem akuten Einfluss von 0,01% Atropin in relevantem Maße beeinträchtigen.
Fachvorträge von Prof. Kaymak zum Thema für Kolleginnen und Kollegen und für interessierte Laien.

2-Jahresergebnisse mit MiYOSMART und Atropin

Myopiebehandlung bei Kindern
