
Katarakt Grauer Star – Ursachen, Symptome und Kataraktoperation
Als grauer Star oder Katarakt wird eine Trübung der Augenlinse bezeichnet, die die Sehschärfe zunehmend beeinträchtigt und unbehandelt zur Erblindung führen kann. Erste Anzeichen einer Linsentrübung können bereits ab dem 50. Lebensjahr auftreten und sich mit der Zeit verstärken. Die schonende Grauer-Star-Operation mit der Implantation von Premiumlinsen schafft wieder klare Sicht und kann sogar Unabhängigkeit von der Brille ermöglichen.

Symptome Wie macht sich ein grauer Star bemerkbar?
Menschen, die unter einem grauen Star leiden, sehen oft wie durch einen Grauschleier. Details sind für sie schwerer erkennbar, sie nehmen Farben und Kontraste schlechter wahr. Durch die Trübung verstärkt sich die Blendempfindlichkeit und häufig klagen Betroffene auch über Blendeffekte um Lichtquellen herum (Halo und Glare). Im späteren Stadium wird die Linse außerdem härter. Eine Verhärtung des Linsenkerns (Kernsklerose) führt dabei häufig zu einer zunehmenden Kurzsichtigkeit (Myopisierung).
Der graue Star ist weltweit die häufigste reversible Erblindungsursache, sie betrifft ca. 95 Millionen Menschen.
Die Augenlinse Welche Funktion hat die Augenlinse und wie entsteht eine Linsentrübung (grauer Star)?
Die Linse des Auges (griechisch „phakos") gehört zum optischen Apparat des Auges. Sie besteht aus einer Linsenkapsel und einem Linsenkern. Mit ihrer beidseitig nach außen (konvex) gekrümmten Form funktioniert sie wie eine Sammellinse: Sie bündelt das ins Auge einfallende Licht und fokussiert es auf der Netzhaut. Mithilfe des Ziliarmuskels kann sich die Linse flach oder kugelig formen, um die Brechkraft des Auges flexibel zu verändern (Akkommodation).
Die Augenlinse ist ein Organ ohne Nerven und Gefäße mit einem eigenen Stoffwechsel. Bei jungen Menschen ist sie noch vollkommen klar und lässt das einfallende Licht ungehindert passieren. Die Schutzeiweiße A-Crystallin (cryAA) und B-Crystallin (cryAB) sorgen dafür, dass die hoch konzentrierten Proteine im Innern der Augenlinse transparent bleiben. Mit dem Alter wird die Linse dicker und unflexibler, wodurch das Sehen in der Nähe sich verschlechtert. Das nennt sich Alterssichtigkeit (Presbyopie).
Auch die Wirkung der Kristalline lässt im Laufe des Lebens nach, sodass die für den grauen Star typische Linsentrübung entsteht. Die Trübung wird das einfallende Licht gestreut und die Sehkraft mehr und mehr eingeschränkt. Unbehandelt kann ein grauer Star zur Erblindung führen.
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Wenn eine Linsentrübung die Sehfähigkeit soweit einschränkt, dass sie im täglichen Leben als störend empfunden wird, liegt ein grauer Star vor, der operiert werden sollte.
Formen und Ursachen Der graue Star tritt in verschiedenen Formen auf
Ein grauer Star wird in verschiedene Formen aufgeteilt. Der Altersstar (Cataracta senilis) ist die mit Abstand häufigste Form. Sie betrifft ca. 90 Prozent aller Katarakte. Rund 5 Prozent aller 70-Jährigen und 10 Prozent aller 80-Jährigen in Deutschland leiden unter einem grauen Star, der operiert werden sollte.1
Ein grauer Star kann auch als Folge anderer Faktoren entstehen:
von Allgemeinerkrankungen: hier ist Diabetes mellitus die häufigste Ursache
von anderen Augenerkrankungen
nach intraokularen Eingriffen, wie z.B. nach einer Vitrektomie
nach Verletzungen
durch Medikamente wie z.B. Kortison
durch Vererbung
infolge einer Schädigung im Mutterleib in den ersten drei Monaten, z.B. durch Röteln, Mumps, Hepatits und Toxoplasmose
Die Kataraktoperation Wie wird der graue Star (Katarakt) behandelt?
Der graue Star ist durch die Entfernung der getrübten Linse und die Implantation einer Kunstlinse vollständig zu therapieren, d.h. die klare Sicht wird wiederhergestellt. Die Staroperation (Kataraktoperation) gehört mit ca. 600.000 bis 800.000 allein in Deutschland zu den am häufigsten durchgeführten Eingriffen in der Augenheilkunde und am Menschen überhaupt.
Das Operationsverfahren hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Der Eingriff ist schmerzfrei, sicherer und verträglicher geworden. Mit der Einführung von faltbaren Linsen, die minimalinvasiv implantiert werden können, ist zudem keine Naht mehr erforderlich. Unsere Operateure wenden rountinemäßig eine solche minimalinvasive Operationstechnik an.

Profitieren Sie von unseren Erfahrungen mit Trifokallinsen und EDOF-Linsen
Die meisten Menschen, die sich heute einer Kataraktoperation unterziehen, pflegen einen sehr aktiven Lebensstil und wünschen sich scharfes Sehen in der Ferne und in mittleren Entfernungen. Einige legen zudem Wert auf gutes Sehen in der Nähe. Aus unserer Erfahrung wissen wir, dass eine Linse nicht ausreicht, um die unterschiedlichen Sehbedürfnisse von Patientinnen und Patienten zu erfüllen. Deshalb beschäftigen wir uns seit vielen Jahren wissenschaftlich mit verschiedenen Multifokal- bzw. Trifokallinsen und führen Studien durch, um die Sehschärfe in der Nähe, in mittleren Distanzen und der Ferne sowie die Patientenzufriedenheit zu prüfen.
Die individuelle Auswahl und Kombination von Intraokularlinsen mit unterschiedlichen Nahadditionen gehört zu unseren Schwerpunkten. Damit können wir Ihre individuellen Wünsche noch gezielter erfüllen.
Premiumlinsen wie Trifokal- und EDOF-Linsen werden ständig weiterentwickelt und wir sind stets unter den Pionieren, die neue Linsen auf ihre optischen Eigenschaften und die Patientenzufriedenheit hin untersuchen.
Trifokallinsen Vivinex Gemetric (Hoya)
Mit einer individuellen Kombination der trifokalen IOLs Vivinex Gemetric (G) und Vivinex Gemetric Plus (GP) nach ihren Bedürfnissen können wir Ihnen nach Ihrer Kataraktoperation die Option bieten, in mehreren Entfernungen scharf sehen zu können. In einer Studie haben wir zwei Linsen aus dieser Familie mit gleicher Nahaddition und gegensätzlichen (komplementären) Lichtverteilungen kombiniert. Das Ergebnis hat unsere Erwartungen bestätigt, dass die sehr ähnlichen optischen Eigenschaften der diffraktiven Trifokallinsen sich gut ergänzten und Patientinnen sowohl tagsüber als auch in der Dämmerung und nachts damit sehr gut zurechtkamen. Licht- und Blendeffekte wurden nur selten beschrieben, wobei deren Intensität als gering bewertet wurde. Insgesamt war die Patientenzufriedenheit mit rund 90 Prozent sehr hoch.
Im September 2023 hat Prof. Kaymak die Ergebnisse der randomisierten, multizentrischen klinischen Studie mit der multifokalen IOL Gemetric (Hoya) auf dem Kongress der Europäischen Augenchirurgen (ESCRS) vorgestellt. Die Ergebnisse der Studie hat die Studiengruppe im Journal of Clinical Ophthalmology publiziert.2 Ein ausführlicher Bericht von Prof. Kaymak über die Studie ist auch im Journal Cataract & Refractive Surgery Today Europe erschienen.3
AcrySof-Vivity-IOL – EDOF-Linse mit X-WAVE™-Technologie
Im Gegensatz zur Vivinex hat die Intraokularlinse Vivity® kein diffraktives Optikdesign. Ihre innovative X-WAVE™-Technologie nutzt die gesamte Lichtenergie, um gleichzeitig durch Verschiebung und Dehnung der Wellenfront einen kontinuierlich erweiterten Sehbereich zu erzeugen. Die Vivity® IOL basiert auf der bewährten AcrySof®-Plattform. Sie besteht aus hydrophobem Acrylat, die sich durch eine langfristig gute Verträglichkeit, eine hohe Rotationsstabilität, eine sehr niedrige Nachstarrate sowie leistungsfähige UV- und Blaulichtfilter zum Schutz der Netzhaut vor energiereichem Licht auszeichnet.
Die Linse ist zum Ausgleich eines Astigmatismus auch als torische Variante verfügbar.
Sonderlinsen Makulalinsen bei AMD oder anderen Makulaerkrankungen
Bei altersbedingter Makuladegeneration oder anderen Makulaerkrankungen stehen vergrößernde Makulalinsen zur Verfügung, die Ihre Sehfähigkeit verbessern können. Diese werden in einer Linsenoperation (Kataraktoperation) im Austausch gegen die natürliche Augenlinse implantiert.