Vergrößernde Makulalinsen (AMD-Linsen) können Ihre Lebensqualität verbessern
Wenn AMD oder andere Makulaerkrankungen Ihre zentrale Sehfähigkeit so stark einschränken, dass Sie nur noch mit einer vergrößernden Sehhilfe lesen oder Gesichter erkennen können, dann könnten wir Ihre Lebensqualität mit einer speziellen Makulalinse eventuell erhöhen. Diese sind als Intraokularlinsen oder als Add-on-Linsen verfügbar. Prof. Dr. Hakan Kaymak berät Sie gern.

Makulalinsen – die Lupe im Auge
Eine Makulalinse, auch AMD-Linse genannt, kann Ihre Erkrankung zwar nicht heilen, sie kann aber Ihre Sehqualität verbessern, weil sie wie eine vergrößernde Sehhilfe im Auge funktioniert. In zentralen Bereich, der ungefähr einen Durchmesser von 1,5 mm hat, befindet sich eine spezielle Optik mit einer Nahaddition von +8 oder +10 dpt, höhere Werte sind auch möglich.
Sie wird im Rahmen einer Operation des grauen Stars als Intraokularlinse implantiert oder, wenn Sie bereits eine Kataraktoperation hatten, als Add-on-Linse zusätzlich zu einer Monofokallinse (IOL) in ein Auge implantiert.
Eine Makulalinse verbessert die Sehfähigkeit in der Nähe, ohne die Sehfähigkeit in der Ferne zu verschlechtern oder das Gesichtsfeld zu verkleinern. Denn wenn wir Gegenstände in der Nähe anschauen, wird die Pupille enger. Menschen mit einer Makulalinse im Auge schauen beim Blick in die Nähe also nur durch die vergrößernde Optik der Linse. Die Implantation von Makulalinsen ist eine neue Form der Behandlung, die wir in Zusammenarbeit mit Prof. Auffarth von der Universität Heidelberg und der Universität Tübingen klinisch erproben.
Eine Makulalinse funktioniert wie eine Miniaturlupe im Auge. Sie kann die Lebensqualität von Menschen mit einer fortgeschrittenen Makulaerkrankung verbessern.
Prof. Dr. Hakan Kaymak
Die verschiedenen Typen von Makulalinsen
Die Add-on-Linse
Wenn Sie bereits eine Operation des grauen Stars hatten, bieten wir Ihnen eine Add-on-Linse mit einem vergrößernden Effekt an, die zusätzlich zu Ihrer Monofokallinse (IOL) in ein Auge implantiert wird.

Die Intraokularlinse
Wenn Sie noch keine Operation des grauen Stars hatten, dann bietet sich die Möglichkeit, eine Intraokularlinse mit einem Nahzusatz von +8 dpt im Rahmen einer Kataraktoperation zu implantieren.

Für wen ist eine Makulalinse geeignet?
Menschen, deren zentrale Sehkraft durch eine Erkrankung der Makula stark eingeschränkt ist, benötigen für die meisten Tätigkeiten des täglichen Lebens vergrößernde Sehhilfen. Ohne diese fällt es ihnen schwer, im zentralen Gesichtsfeld scharf zu sehen, zum Beispiel Gesichter zu erkennen oder Texte zu lesen. Nur der äußere Bereich des Gesichtsfeldes bleibt erhalten. Eine Makulalinse ist bei folgenden Makulaerkrankungen eventuell eine gute Lösung:
fortgeschrittene trockene AMD (altersbedingte Makuladegeneration)
diabetische Makulopathie
Makulopathie durch Kurzsichtigkeit