Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) Was ist die altersbedingte Makuladegeneration (AMD)?
Die altersbedingte oder altersabhängige Makuladegeneration (AMD) ist eine chronische Erkrankung der Netzhautmitte, der Makula lutea (gelber Fleck), die in verschiedenen Formen auftritt. In westlichen Industrieländern ist die Makuladegeneration eine der häufigsten Ursachen für gravierende Sehverluste und Altersblindheit. Unser spezialisiertes Ärzteteam bietet Ihnen modernste Diagnostik und individualisierte Behandlungen, um Ihre Sehkraft länger zu erhalten.

Symptome Die Symptome der Makuladegeneration
Die altersbedingte Makuladegeneration beginnt meist ab dem 55. Lebensjahr – manchmal sogar früher. Im Anfangsstadium bleibt die Erkrankung oft unbemerkt. Später erscheinen Betroffenen Gesichter oder Details zunehmend verzerrt, auch geometrische Muster, wie z.B. Fliesen oder Straßenmarkierungen, wirken verzerrt. Farben und Kontraste verblassen — bis schließlich ein grauer Fleck im Sehzentrum bleibt. Die Erkrankung kann langfristig die zentrale Sehkraft zerstören. Das periphere Sehen bleibt intakt, die AMD führt also nicht zur vollständigen Erblindung.
Das periphere Sehen bleibt intakt, die AMD führt nicht zur vollständigen Erblindung.
Prof. Dr. Hakan Kaymak
Verbreitung Wie häufig kommt die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) vor?
Die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) ist in Industrieländern die häufigste Ursache für eine irreversible Sehminderung bei Menschen über 65 Jahren.1 Im Jahr 2020 waren weltweit ungefähr 200 Millionen Menschen von der AMD betroffen und 9 Prozent aller Erblindungen wurden durch eine AMD verursacht.2 In Europa leiden rund 67 Millionen Menschen unter einer AMD.3,4 In Deutschland sind rund 7 Millionen Menschen an einer frühen oder intermediären Form erkrankt und ca. 490 000 Menschen leiden unter einem Spätstadium der AMD.4
Termin vereinbaren.
Über unsere AMD-Hotline oder online.
Formen und Verlauf der altersbedingten Makuladegeneration (AMD)
Die altersbedingte Makuladegeneration wird in verschiedene Stadien unterteilt: eine Frühform und eine intermediäre Form, die sich durch die Größe und Zahl der sogenannten Drusen unterscheiden. Im Spätstadium kann sich das Netzhautgewebe aufgrund der Unterversorgung in abgegrenzten Arealen zurückbilden. Diese trockene Spätform nennt sich auch geographische Atrophie. Bei der feuchten Spätform, auch exsudative oder neovaskuläre AMD, sprießen krankhafte Gefäße unter der Makula.
Die frühe und mittlere trockene AMD
Im Frühstadium der AMD lagern sich Stoffwechselprodukte (Drusen) unter der Makula ab und führen zu einer Unterversorgung der Netzhautmitte. Erste Anzeichen dieser häufig bereits als trockene AMD bezeichneten Erkrankung sind oft schon ab dem 55. Lebensjahr durch eine OCT-Untersuchung erkennbar – noch bevor sich die Sehqualität verschlechtert. Nicht immer sind beide Augen von der AMD betroffen. Ist nur ein Auge erkrankt, so bleibt dies meist unbemerkt, da das Gehirn fehlende Seheindrücke eines Auges kompensieren kann, indem es die Informationen, die das zweite Auge liefert, darüber legt.
85% der Patienten leiden unter der frühen und mittleren Form der AMD.
Prof. Dr. Hakan Kaymak
Im mittleren Stadium nehmen die Drusen zu und werden größer. Dadurch wird die Sehkraft bereits erheblich beeinträchtigt. In der Regel sind in diesem Stadium beide Augen betroffen.
Die geographische Atrophie als trockene Spätform der AMD
Die geographische Atrophie (GA) gilt als Spätstadium bzw. als eine Folge der altersbedingten Makuladegeneration (AMD). Dabei bildet sich in scharf abgegrenzten Bereichen der Makula das äußere Netzhautgewebe zurück. Diese Geweberückbildung (Atrophie) führt schließlich zum irreversiblen Verlust der Sehfähigkeit.
Die feuchte Makuladegeneration – eine Spätform der AMD
Im Spätstadium kann die Erkrankung aber auch in eine feuchte altersbedingte Makuladegeneration übergehen. Die feuchte AMD, auch bezeichnet als exsudative oder neovaskuläre AMD, ist eine chronische Erkrankung, die meist aggressiver verläuft und das Sehvermögen deutlich reduzieren kann. Sie ist gekennzeichnet durch ein unkontrolliertes Gefäßwachstum unter der Makula. Das Wachstum neuer krankhafter Gefäße – medizinisch Angiogenese oder Neovaskularisation genannt – führt zu Blut- und Flüssigkeitsverlust.
Diese Form der AMD ist seltener als die trockene Spätform und gleichzeitig gefährlicher.
Rund 50 Prozent der Fälle von Altersblindheit sind auf die feuchte AMD zurückzuführen.
Prof. Dr. Hakan Kaymak
Diagnostik und Früherkennung der AMD
Erste Anzeichen der altersbedingten Makuladegeneration sind oft schon ab dem 55. Lebensjahr z.B. durch moderne diagnostische Verfahren erkennbar – manchmal sogar früher – noch bevor sich die Sehqualität verschlechtert. Nutzen Sie diese Möglichkeit, um rechtzeitig eine Therapie einleiten zu können und Ihre Sehkraft zu schützen.
Risiken Risikofaktoren der altersbedingten Makuladegeneration
Es gibt diverse Faktoren, die das Risiko erhöhen, an einer AMD zu erkranken. Darunter sind auch vermeidbare Faktoren, die Sie selbst beeinflussen können.

Unvermeidbare Risikofaktoren
fortgeschrittenes Alter
helle Haut oder Augenfarbe
Arteriosklerose
familiäre Belastung
weibliches Geschlecht
genetische Faktoren
Vermeidbare Risikofaktoren
Rauchen
übermäßig viel Sonnenlicht
unausgewogene, fettreiche Ernährung
Bewegungsmangel
Senken Sie Ihr AMD-Risiko
Verzichten Sie auf das Rauchen, ernähren Sie sich bewusst, treiben Sie regelmäßig Sport und schützen Sie Ihre Augen vor zu viel Sonne.
Doctor-medic Claudia Cosma, FEBO

Gesunde Ernährung.


Kennen Sie die wichtigsten AMD-Risiken?
Rauchen
Als primärer und vor allem beeinflussbarer Faktor ist das Rauchen zu nennen. In einer Studie mit weiblichen Patienten war das AMD-Risiko starker Raucherinnen um das 2,4-fache erhöht. Auch wenn sie das Rauchen nach einigen Jahren aufgegeben hatten, blieb ihr AMD-Risiko immer noch doppelt so hoch wie das der Nichtraucherinnen. Insgesamt wurden 29 Prozent der AMD-Fälle auf das Rauchen zurückgeführt.Bewegungsmangel
Wer dreimal pro Woche Sport treibt, reduziert sein AMD-Risiko um ca. 25 Prozent. Bewegungsmangel gehört damit zu den wichtigsten Risikofaktoren nach dem Rauchen.6Körpergewicht
Bei Patienten mit ersten Anzeichen einer altersbedingten Makuladegeneration und einem Bodymassindex (BMI) von 25 Prozent und höher war das Risiko, dass die Krankheit fortschreitet, um das 2,3-fache größer als bei Patienten mit einem BMI unter 25 Prozent. Ihren Bodymassindex berechnen Sie, indem Sie Ihr Gewicht durch das Quadrat Ihrer Körpergröße in Metern teilen. Mit dem Taschenrechner geht das so: Gewicht in kg : Körpergröße in Metern : Körpergröße in Metern. (z.B. 70 : 1,70 : 1,70 = 24,22)Ernährung
Menschen, die viel Obst und grünes Blattgemüse essen, können Ihr AMD-Risiko um bis zu 43 Prozent senken, vor allem dann, wenn der so aufgenommene Anteil an Lutein und Zeaxanthin besonders hoch war. Das zeigten bereits Studien aus den 90-er Jahren. Die schützende Wirkung dieser Inhaltsstoffe wurden durch die ARED-1 und -2-Studien bestätigt. Eine fettreiche Ernährung hingegen erhöht das AMD-Risiko. Im Gegensatz zu manch anderen Studien konnten die ARED-2-Studien nicht nachweisen, dass Omega-3-Fettsäuren das AMD-Risiko senken. Die Autoren der Studien vermuten, dass genetische Unterschiede den Effekt verändern.Genetische Faktoren
In einer 2010 erschienenen Studie konnten die wichtigsten genetischen Grundlagen der AMD identifiziert werden.7 Diese konnten durch Studien an ein- und zweieiigen Zwillingen belegt werden. Eine britische Studie zur frühen AMD ermittelte eine genetische Ursache von 45 Prozent.
Nutzen Sie die Möglichkeit der Früherkennung, um eine AMD bereits im Frühstadium zu diagnostizieren und schonend behandeln zu können. Dadurch lässt sich die zentrale Sehkraft möglichst lange erhalten.
Jetzt Termin buchen.
Über unsere AMD-Hotline oder online.
Behandlungen Welche Therapien der altersbedingten Makuladegeneration gibt es?
Die Therapie der AMD hängt von der Form und dem Stadium der Erkrankung ab. Wir geben Ihnen hier einen Überblick über die Behandlungsmöglichkeiten. Mehr dazu finden Sie jeweils auf den Seiten zur trockenen AMD, feuchten AMD und zur geographischen Atrophie.
Je früher eine AMD diagnostiziert wird, desto effektiver können wir Ihre zentrale Sehkraft durch schonende Behandlungen erhalten und Altersblindheit verhindern.
Prof. Dr. Hakan Kaymak
Frühstadium der AMD
Wenn sich erst kleine Ablagerungen (Drusen) gebildet haben, ist es empfehlenswert, seine Ernährung auf gesunde und ballaststoffreiche Kost umzustellen und viel frisches Obst und grünes Gemüse zu sich zu nehmen. Auf Wunsch beraten wir Sie, wie Sie Ihren Augen alle notwendigen Nährstoffe über die Nahrung zuführen können. Auch Akupunktur ist eine weitere Option, die im Anfangsstadium in Betracht gezogen werden kann. Sprechen Sie uns bei Interesse darauf an.Intermediärstadium der AMD
Wenn bereits mehrere oder größere Drusen diagnostiziert wurden, stellen die Photobiomodulation und ggf. auch die Nanolasertherapie aussichtsreiche und sehr schonende Behandlungsoptionen dar.Feuchte Spätform der AMD (exsudative AMD)
Das krankhafte Gefäßwachstum kann durch die Injektion von Medikamenten in den Glaskörper eingedämmt werden.8 Je nach Ausmaß kombinieren wir diese Medikamententherapie mit einer Photodynamischen Therapie (PDT).Trockene Spätform der AMD (geographische Atrophie)
Wenn sich eine geographische Atrophie ausgebildet hat, bieten wir Ihnen die Photobiomodulation als Therapie an. Zudem hat die amerikanische FDA im März und August 2023 gleich zwei Medikamente zur Behandlung der trockenen AMD im Spätstadium zugelassen, die direkt in den Glaskörper eingebracht werden.
FAQs Antworten auf häufige Fragen zur AMD
-
Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) beeinträchtigt nur die Funktion der Netzhautmitte, der Makula. Diese ist wichtig für alles, was wir fokussieren, z.B. beim Lesen, beim Erkennen von Gesichtern, Details und Farben. Weil jedoch Dinge, die außerhalb des zentralen Gesichtsfeldes liegen, weiterhin wahrgenommen werden können, wenn auch keine Details, führt die altersbedingte Makuladegeneration nicht zur völligen Erblindung. Mit speziellen Sehhilfen kommen die meisten Betroffenen selbst im späten Stadium der Krankheit im Alltag einigermaßen allein zurecht. Dennoch stellt die AMD eine schwerwiegende Beeinträchtigung des Sehens dar und erschwert das tägliche Leben.
-
Im Rahmen der weltweit größten prospektiven Studien, in denen die Wirksamkeit antioxidativer und anderer Nahrungsergänzungsmittel bei AMD untersucht wurde, den sogenannten ARED-Studien AREDS-1 und AREDS-2, konnte kein Nachweis ermittelt werden, dass diese Nahrungsergänzungsmittel einer altersbedingten Makuladegeneration vorbeugen können. Als wichtigste AMD-Vorsorge wird von allen Fachleuten empfohlen, auf das Rauchen zu verzichten, weil das Rauchen als ein Hochrisikofaktor nachgewiesen werden konnte. Daneben kann eine ausgewogene Ernährung gemäß den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung dazu beitragen, das AMD-Risiko zu senken.
-
Mit Hilfe bestimmter Sehtests, z.B. dem Amsler Gittertest unten, können Sie die Gesundheit Ihrer Makula selbst testen. Den Test finden Sie unten auch zum Download als PDF. Zudem empfiehlt der Bundesverband der Augenärzte ab dem 60. Lebensjahr regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen.