
Makulaerkrankungen
Ein Makulaloch (Makulaforamen)
kann die Lesefähigkeit bedrohen
Ein Netzhautloch im Bereich der Stelle des schärfsten Sehens (Makula), wird auch Makulaforamen genannt (Foramen = lateinische Bezeichnung für „Loch“).
Ein Makulaloch führt zu einer wesentlichen Sehverschlechterung bis zum Verlust der Lesefähigkeit am betroffenen Auge. Typische subjektive Beschwerden sind zudem wie bei anderen Makulaerkrankungen verzerrtes Sehen und kleine Ausfälle im zentralen Gesichtsfeld.

Häufigkeit und Ursachen Ein Makulaloch bildet sich auch ohne erkennbare Ursache
Das sogenannte idiopathische, also ohne erkennbare Ursache entstehende Makulaforamen bzw. Makulaloch bildet sich bei ca. 33 von 10.000 Menschen im Alter von über 55 Jahren und wird in 17 % der Fälle an beiden Augen diagnostiziert. Frauen sind deutlich öfter betroffen als Männer.
Ein Makulaloch tritt bei Frauen deutlich häufiger auf als bei Männern.
Prof. Hakan Kaymak
Es kann durch Zugkräfte im Glaskörper hervorgerufen werden
Das Makulaforamen wird, ähnlich wie eine epiretinale Gliose, durch Zugkräfte im Glaskörper hervorgerufen, der gallertigen Substanz, die das Augeninnere ausfüllt und die vor der Makula liegt.
Wenn der hintere Glaskörper sich abhebt, kann er an der Stelle, an der er an der Netzhaut anheftet, einen Zug auf die Netzhaut ausüben. Dieser kann zu einer Verdickung der Makula (Makulaödem) führen, die die Sehfähigkeit bedrohen. Das Sehen wird schlechter, es kommt zu starkem Verzerrtsehen (Sehen von Wellenlinien).
Durch die Zugkräfte, die parallel zur Oberfläche der Netzhaut wirken, hebt sich zunächst die Netzhautmitte ab. Nachfolgend weichen die Netzhautzellen auseinander und zwischen ihnen bildet sich das Makulaforamen.

Behandlung Ein Loch in der Makula muss chirurgisch behandelt werden
Ein Makulaloch (Makulaforamen) muss chirurgisch behandelt werden. Hierbei wird zunächst der Glaskörper sowie die Zugkräfte bewirkenden Membranbildungen etc. aus dem Augeninnern entfernt (Vitrektomie). Die Eingabe von Gas in den Glaskörperraum hilft, die Netzhaut noch zusätzlich auf ihrer natürlichen Unterlage anzudrücken.
Bei größeren Löchern in fortgeschrittenen Stadien kann es sein, dass Öl in den Glaskörperraum injiziert werden muss. Dieses presst die Netzhaut wieder an und verschließt somit das Loch, welches dann schneller zuwachsen kann. Nachteil des Öls ist, dass man dieses nach einiger Zeit wieder entfernen muss. Auch diese Operation erfordert in den meisten Fällen die Entfernung der natürlichen Linse und das Einsetzen einer Kunstlinse. Dies ermöglicht dem Operateur einen besseren Einblick. Zudem ist eine spätere Operation des grauen Stars dann nicht mehr nötig. Das Ergebnis der Operation ist nach etwa 6 – 8 Wochen zu beurteilen. Eine Besserung des Sehvermögens kann noch über einen Zeitraum von weiteren sechs Monaten erfolgen.
Die Operation erfordert in den meisten Fällen die Entfernung der natürlichen Linse und das Einsetzen einer Kunstlinse.