
AMD-Formen Die frühe trockene altersbedingte Makuladegeneration (AMD)
85 Prozent der Betroffenen leiden unter der frühen und mittleren Form der altersbedingten Makuladegeneration, die oft noch als trockene Makuladegeneration bezeichnet wird. Diese mündet in einen allmählichen Verlust von Sinneszellen bedingt durch Ablagerungen (Drusen) und Verschleißprozesse. Von vielen Menschen wird die Erkrankung gar nicht bemerkt, sie führt auch nur sehr selten zu einer starken Beeinträchtigung der Sehfähigkeit.

Auch Menschen zwischen 35 und 44 können bereits von der Frühform der AMD betroffen sein ohne Symptome zu spüren.
Gutenberg Health Studie

Nicht immer sind beide Augen von der AMD betroffen. Ist nur ein Auge erkrankt, so bleibt dies meist unbemerkt, da das Gehirn fehlende Seheindrücke eines Auges kompensieren kann, indem es die Informationen, die das zweite Auge liefert, darüber legt. Weil jedoch Dinge, die außerhalb des zentralen Gesichtsfeldes liegen, weiterhin wahrgenommen werden können, wenn auch keine Details, führt die altersbedingte Makuladegeneration nicht zur völligen Erblindung.
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Diagnostik Wie wird die frühe AMD diagnostiziert?
Erste Anzeichen der altersbedingten Makuladegeneration sind oft schon ab dem 55. Lebensjahr durch eine OCT-Untersuchung erkennbar – manchmal sogar früher – noch bevor sich die Sehqualität verschlechtert.
OCT steht für „Optical coherence tomography“ und bedeutet übersetzt Optische Kohärenztomographie. Wir nutzen das moderne Spectral-Domain-OCT. Es erzeugt innerhalb kürzester Zeit dreidimensionale hochauflösende Aufnahmen, mit denen die einzelnen Schichten der Makula genau vermessen und untersucht werden können. Zusätzlich erstellen wir ein Bild des Augenhintergrundes, des sogenannten Fundus, (auch Funduskopie oder Augenspiegelung genannt).
Um eine neue Schichtaufnahme (OCT-Scan) der Makula und ein Fundusbild grob verstehen und die typischen Zeichen der AMD erkennen zu können, zeigen wir Ihnen hier Aufnahmen einer gesunden Makula: Oben sehen Sie ein unauffälliges Fundusbild und eine OCT-Schichtaufnahme einer gesunden Makula, bei der die insgesamt 10 Schichten der Netzhaut regelrecht anliegen.
Verlauf Verlauf der frühen altersbedingten Makuladegeneration nach jeweils drei Jahren
Hier zeigen wir Ihnen ein Fundusbild (1a) und eine OCT-Schichtaufnahme (1b) einer frühen, noch trockenen, Makuladegeneration am rechten Auge. In diesem Frühstadium bemerken Patienten in der Regel noch keine Sehverschlechterung.
Darunter sehen Sie ein weiteres Fundusbild (2a) und die dazugehörige Schichtaufnahme (2b), auf denen Sie das Fortschreiten der Erkrankung nach drei Jahren erkennen können.
Auf den letzten Aufnahmen (3a und 3b), weitere drei Jahre später, sind die Drusen größer und gehen fließend ineinander über. Dadurch wird die Makula nicht mehr richtig versorgt, sodass sich die Sehqualität zunehmend verschlechtert. Es sind keine krankhaften Blutgefäße in der Netzhaut sichtbar, also handelt es sich hier um eine „trockene“ Form der AMD.
So testen Sie die
Gesundheit Ihrer Makula
Mit Hilfe bestimmter Sehtests, wie dem Amsler Gittertest, können Sie die Gesundheit Ihrer Makula selbst testen. Decken Sie dabei ein Auge mit der Hand ab und betrachten Sie den Punkt im Zentrum des Gitters: Erscheinen Ihnen alle Linien des Gitters gerade? Verzerrungen, dunkle Flecken oder fehlende Linien können ein Zeichen für eine Makulaerkrankung sein. Wiederholen Sie den Test mit dem anderen Auge.
Dieser Test ersetzt nicht den Besuch beim Augenarzt.
Der Bundesverband der Augenärzte empfiehlt spätestens ab dem 60. Lebensjahr regelmäßige Netzhaut-Vorsorge.
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Therapie Wie wird die frühe (trockene) AMD behandelt?
Lange Zeit gab es keine Behandlung für das frühe und intermediäre Stadium der AMD. Inzwischen gibt es neue Therapien, die die Sehkraft der Betroffenen erhalten können. Prof. Dr. Kaymak bietet Ihnen sowohl die Photobiomodulation an als auch eine schonende Nanolasertherapie. Für die Spätform der trockenen AMD, die geographische Atrophie sind in den USA seit 2023 bereits zwei neue Medikamente verfügbar. Wir erwarten eine Zulassung noch im Jahr 2024.
Die Nanolasertherapie
Die unterschwellige Nanolasertherapie stimuliert die Regeneration der Netzhaut und reduziert dadurch die Ablagerungen (Drusen) in der Netzhautmitte, der Makula. Da der Nanolaser keine Wärme erzeugt, ist diese Therapie sehr viel schonender als die Laserkoagulation und darf auch an der Makula angewendet werden. Die auch als Laser-Regenerationstherapie bezeichnete Behandlung wird ambulant durchgeführt, ist schmerzfrei und birgt kaum Risiken.
Die Photobiomodulation
Die Photobiomodulation (PBM) ist eine berührungslose und schmerzfreie Behandlung akuter und chronischer Augenerkrankungen, insbesondere der frühen trockenen AMD. Bei der Therapie wird Licht bestimmter Wellenlängen eingesetzt, das die Regeneration der Netzhautzellen anregen und die Sehleistung verbessern kann. Es ist die erste für die frühe und trockene Makuladegeneration (AMD) verfügbare Behandlung.
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Wenn bereits Symptome einer AMD vorliegen, die gemäß der AREDS-Klassifizierung in die Kategorie 3 und 4 fallen, dann können bestimmte Nahrungsergänzungsmittel helfen, das weitere Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Dazu gehören gemäß der letzten ARED Studie (2): Vitamin C 500mg, Vitamin E 400 IE, Zink 25mg, Kupfer 2mg, Lutein 10mg/Zeaxanthin 2mg. Gern beraten wir Sie dazu persönlich.
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Die Beckman Initiative, ein Team, dem unter anderem 26 AMD-Spezialisten und ein Neuro-Ophthalmologe angehörte, hat neben einem Klassifikationsschema auch Risikofaktoren erarbeitet, anhand derer sich der Verlauf der Erkrankung von einem frühen bis hin zum fortgeschrittenen Stadium prognostizieren lässt. Eine Optische Kohärenztomographie (OCT) kann Hinweise darauf geben, ob die Erkrankung in den nächsten Jahren in ein fortgeschrittenes Stadium übergehen könnte. Ihr Ergebnis:
Jeder Zweite mit höchstem Risiko entwickelt innerhalb von 5 Jahren eine fortgeschrittene AMD.