Die IVOM-Therapie beim Makulaödem und weiteren Makulaerkrankungen
Die Injektion von Medikamenten in den Glaskörper des Auges, auch intravitreale operative Medikamenteneingabe (IVOM) genannt, ist eine bewährte, schmerzfreie Therapie bei Makulaerkrankungen.
Die Methode hat sich auch zur Behandlung eines Makulaödems und weiteren Makulaerkrankungen etabliert.
Die Mitarbeit des Patienten ist der Schlüssel zum Erfolg bei der IVOM-Therapie von Makulaerkrankungen.
Prof. Dr. Hakan Kaymak
Ablauf der Therapie Wie werden Medikamente in das Auge eingebracht?
Unter lokaler Betäubung wird eine hauchdünne Kanüle ungefähr 6 mm in den Glaskörper eingebracht, um das Medikament ins Auge zu verabreichen. Zu spüren ist dabei nur ein leichtes Druckgefühl. Oft kann mit der minimalinvasiven IVOM-Therapie ein chirurgischer Eingriff vermieden werden. Die lokale Anwendung ermöglicht eine geringere Dosierung der Wirkstoffe und reduziert die Nebenwirkungen weitestgehend.
Wirkstoffe Verfügbare Medikamente für die IVOM-Therapie bei Makulaerkrankungen
Lucentis® (Wirkstoff Ranibizumab) Anti-VEGF
Eylea® (Wirkstoff Aflibercept) Anti-VEGF
Beovu® (Wirkstoff Brolucizumab) Anti-VEGF
Avastin® (Wirkstoff Bevacizumab, der aus der Krebsforschung kommt und hier als „off Label-Medikament” zur Verfügung steht) Anti-VEGF
Vabysmo® (Wirkstoff ist der bispezifische Antikörper Faricimab) Anti-VEGF, Anti-Ang2
In Abhängigkeit von der Ursache des Makulaödems oder der Makulaerkrankung stehen verschiedene Wirkstoffe zur Verfügung. Bei chronischen Erkrankungen wie z.B. dem diabetischen Makulaödem müssen die Injektionen bei Bedarf wiederholt werden. OCT-Kontrollen in bestimmten Abständen sind dafür unerlässlich.
Implantate Intravitreale Implantate mit Langzeitwirkung
Wenn Patienten auf die Injektion von VEGF-Blockern nicht ansprechen oder diese nicht vertragen, besteht zudem die Möglichkeit, ein Implantat in das Auge einzusetzen, das seinen Wirkstoff langsam ins Auge abgibt. Dadurch wird vor allem chronisch kranken Patienten die Behandlung erleichtert und die Belastung reduziert. Als Implantate stehen Kortikosteroide (Ozurdex, Iluvien oder Kenalog) zur Verfügung.
Das Ozurdex-Implantat enthält den Wirkstoff Dexamethason, ein Kortikosteroid, das entzündungshemmend wirkt und den Austritt von Flüssigkeit aus den Blutgefäßen verringert. Das Implantat wird mittels eines Applikators in das Auge eingebracht und setzt über mehrere Monate hinweg den Wirkstoff frei. Viele Patienten berichten, dass sie bei der Verabreichung nur einen leichten Druck auf das Auge verspüren.
Verfügbare Implantate
Ozurdex (Dexamethason)
Iluvien (Fluocinolonacetonid)
Kenalog (Triamcinolon)
Risiken Die Injektion unter sterilen Bedingungen reduziert die Risiken des Eingriffs
Die Injektion von Medikamenten in das Auge darf nur von einem Augenarzt durchgeführt werden. Eine solche Spritze kann ambulant verabreicht werden, das muss aber, um Infektionen zu vermeiden, unter sterilen Bedingungen im Operationssaal geschehen. Sie sollte nur von sehr erfahrenen Augenchirurgen gegeben werden.
Vor der Injektion wird der das Auge umgebende Bereich desinfiziert, um zu verhindern, dass Krankheitserreger von der Hautoberfläche ins Innere gelangen. Selbstverständlich wird das umliegende Auge an der Stelle betäubt, damit die Behandlung schmerzfrei ist.
