Kongresse Prof. Kaymak trägt auf der internationalen Myopiekonferenz in China (IMC) vor
Vom 25. bis 28. September 2024 tagt in Sanya, Provinz Hainan, China, die 19. Internationale Myopie Konferenz (IMC). Myopieforscher aus der ganzen Welt kommen hier zu einem fachlichen Austausch zusammen und diskutieren neue Erkenntnisse zur Entstehung, Kontrolle und Behandlung von Kurzsichtigkeit. Prof. Kaymak präsentiert heute dort die Ergebnisse seiner „Real Life Studie aus Deutschland zum Thema Myopie“. Auf der Vorkonferenz, der Pre-IMC, die am 23. udn 24. September in Changsa tagte, trug er ebenfalls vor.

– Update vom 24.10.2024 –
Den Vortrag von Prof. Kaymak auf der Pre-IMC können Sie jetzt auf dieser Website als Video ansehen.
– Update vom 30.09.2024 –
Wir haben einige Impressionen über die 19. Internationale Myopiekonferenz ergänzt. Die IMC fand übrigens zum ersten Mal 1963 in New York statt und wurde anfänglich alle vier Jahre, später alle zwei Jahre durchgeführt. Dieses Jahr feierte sie ihren 60. Geburtstag und wurde gehostet von der größten chinesischen Augenklinikgruppe, der Aier Group. Viel Spaß beim Anschauen der Fotos!
Pre-IMC Einladung zur Pre-IMC im Vorfeld der IMC
Vor der IMC wurde er zum Gesundheitsgipfel gegen globale Myopie, der Pre-IMC, nach Changsha eingeladen, wo er vor rund 30 internationalen Myopieexperten über „Hindernisse und Herausforderungen bei der Umsetzung des Myopiemanagements“ berichtete und einen Vortrag hielt zum Thema „Was ist mein Therapieziel?“. Diese Vorkonferenz fand am 23. und 24. September statt.

Titel des IMC-Vortrages Wird mit DIMS-Brillengläsern bei kurzsichtigen Kindern ein physiologisches axiales Längenwachstum erreicht?
In seinem Vortrag präsentiert Prof. Kaymak eine retrospektive Real-Life-Analyse von Ergebnissen aus einer deutschen klinischen Umgebung, d.h. aus unserem Makula-Netzhaut-Zentrum. Die Real-Life-Studie wurde im September 2024 im Journal of Ophthalmolgy publiziert.1
In klinischen Studien werden häufig spezifische Einschluss- und Ausschlusskriterien definiert, die dazu führen, dass nur bestimmte Patientengruppen an der Studie teilnehmen. Im Gegensatz dazu umfassen Real-Life-Studien eine breitere und vielfältigere Patientengruppe, die die tatsächliche Vielfalt der Patientenpopulation widerspiegelt.
Das Ziel dieser Real-Life-Studie war es, die Ergebnisse der placebokontrollierten Studie von Carly Lam mit DIMS-Brillen2 zu reproduzieren. Andererseits war es wichtig herauszufinden, wie sich die Ergebnisse verändern, wenn Patienten außerhalb der Einschlusskriterien einer Studie einbezogen werden. Dies bedeutet, dass Kinder einbezogen wurden, die jünger waren und eine höhere Myopie aufwiesen als in der genannten Studie. Weiterhin ging das Team um Prof. Kaymak folgenden Fragen nach:
Fragen aus der Studie:
Welche Kinder sind am besten geeignet für DIMS-Brillengläser?
Bei welchen Kindern sollten wir schon früh über eine Kombinationstherapie nachdenken?
Erreichen wir unser Therapieziel: Physiologisches Wachstum?
Zu den Studienergebnissen
Bei der Auswertung der Daten kam das Team zu folgenden Ergebnissen:
Bei Augen, die bei Therapiebeginn eine mäßige axiale Augenlänge hatten und bei älteren Kindern zeigte sich nach 12-monatiger Behandlung mit DIMS-Brillengläsern ein Erfolg.
Bei Augen mit hoher axialer Augenlänge und bei jüngeren Kindern zeigte sich ein geringerer Behandlungserfolg. In diesen Fällen sollte eine Kombinationsbehandlung in Betracht gezogen werden.
Empfehlungen für weitere Forschungen zu dem Thema:
In zukünftigen Studien sollten Mädchen und Jungen getrennt untersucht werden, um den Therapieerfolg und das Verhalten differenzierter beurteilen zu können.
Die Therapieeffizienz sollte anhand des physiologischen Augenlängenwachstums bewertet werden und nicht basierend auf dem Vergleich mit einer unbehandelten Kontrollgruppe, was Forscher zunehmend vor ein ethisches Dilemma stellt.