
Myopie Update Ergebnisse der zweijährigen Studie aus Deutschland mit MiYOSMART Brillengläsern
Im Juni 2024 hat Prof. Dr. Hakan Kaymak die Ergebnisse der zweijährigen Studie aus Deutschland mit MiYOSMART Brillengläsern vorgestellt, die teilweise mit einer Therapie mit 0,25-prozentigem Atropin kombiniert wurden. Welche Kinder ausschließlich mit DIMS-Gläsern therapiert wurden und wann eine Kombinationstherapie eingesetzt wurde, beurteilte das Forschungsteam anhand des AMMC-Konzeptes.
Die wichtigsten Erkenntniss für die Praxis daraus sind:
Wenn das Auge eines Kindes bereits länger ist als es für eine axiale Normalsichtigkeit (Emmetropie) sein müsste, ist die Therapie mit DIMS-Brillengläsern (MiYOSMART) die erste Wahl und sollte begonnen werden.
Bei hohen Achslängen sollte direkt eine Kombinationstherapie mit MiYOSMART und 0,05 prozentigem Atropin erwogen werden.
0,025 prozentiges Atropin ist für viele Kinder nicht ausreichend. Besser funktioniert bei jungen Kindern mit hohen Achslängen die 0,05 prozentige Konzentration.
Die Wirkung der DIMS-Brillengläser bleibt über Jahre stabil.

Real-Life MiYOSMART Studie in Düsseldorf
Das physiologische Augenlängenwachstum als Therapieziel
Um die Effizienz der Therapie mit DIMS-Brillengläsern zu bewerten, wurde das physiologische Augenlängenwachstum bei emmetropen Augen als Therapieziel zugrundegelegt. Hintergrund dafür ist, dass das Augenlängenwachstum nicht linear ist, sondern mit dem Alter abnimmt. Deshalb sind nur Vergleiche mit altersgleichen Kindern aussagekräftig. Mehr dazu lesen Sie auf der Seite zum dem von Prof. Kaymak entwickelten Konzept der altersangepassten Myopiekontrolle.
Voruntersuchungen
In Düsseldorf wurden 166 Augen in die Studie eingeschlossen. Sie wurden gemäß unserer Myopiekontrolle umfangreich untersucht, inkl. einer Messung der Achsenlänge und einer Refraktion in Zykloplegie. In Abhängigkeit von ihrem Alter und der Achsenlänge wurden die Augen in eine von vier Kategorien eingeteilt.
Ablauf der Studie
Unter realen Bedingungen haben wir bei den Kindern mit hoher und extremer Myopie mit DIMS-Brillengläsern allein nicht unser Therapieziel erreicht. Bei diesen haben wir zusätzlich 0,025-prozentiges Atropin eingesetzt.
Prof. Dr. Hakan Kaymak
Bei Augen in den Kategorien „low“ und „moderate“ war die Therapie nach zwei Jahren erfolgreich. Nur bei den Augen, die in die Myopie-Kategorien „high“ oder „extreme“ fielen, konnte auch mit der Kombinationstherapie keine vollständige Normalisierung des Achslängenwachstums erzielt werden. Im Mittel lagen diese bei den Mädchen im gelben Bereich, bei den Jungen hingegen fielen diese immer noch in den roten Bereich.